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Weitere Stop Methoden

Started by german, Apr 06, 2020, 07:38 pm

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Weitere Stop Methoden
Runde Zahlen

Runde Zahlen wie zum Beispiel 1.000, 1.2000, 1.6800, nehmen oft die Rolle von Support und Resistance an. Der Grund dafür ist vor allem psychologisch; wir Menschen mögen nun mal Ordnung und Struktur, und runde Zahlen repräsentieren genau dies. Wenn eine runde Zahl eine Support oder Resistance Zone überlappt, gibt es der Zone zusätzliche Stärke. Aber auch wenn eine runde Zahl nur in die Nähe von Support oder Resistance fällt, kann die runde Zahl in die Stop-Berechnung miteinbezogen werden.

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Unterhalb von 1.6000 etabliert GBP/USD ein Hoch von 1.5967. Falls irgendwo in dieser Zone eine Position eröffnet wird, sollte nicht nur das Hoch von 1.5967 für den Stop beachtet werden, sondern auch die psychologisch runde Zahl 1.6000. Hier setzt man ein Stop wohl besser über 1.6000.


Volatilität - Average True Range (ATR) Indikator

Es gibt auch einen Indikator, der für Stops verwendet werden kann: Average True Range oder ATR. Der ATR Indikator misst die Volatilität eines Währungspaars, also wie gross die Kursschwankungen innerhalb einer bestimmten Zeit waren. Die Standardeinstellung beträgt 14 Perioden, was ungefähr einem halben Monat auf einer Tageschart entspricht.

Hier ein ATR Beispiel.

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Auf diesem USDCHF Daily Chart stand der ATR am 29. August 2008 auf 0.0119, was bedeutet, dass die Durchschnittsbewegung der letzten 14 Tage 119 Pips pro Tag betrug. Am 23. Dezember 2008 stand der ATR auf 0.0270. Durchschnittlich bewegte sich der Kurs über die 14 Tage davor 270 Pips.

Diese Information können wir für Stops verwenden. Während volatilen Phasen sollte dem Kurs mehr Raum für Schwankungen gegeben werden. Während Zeiten in denen die durchschnittlichen Schwankungen kleiner sind, kann auch der Stop näher gesetzt werden. Manche Händler setzen den Stop ganz einfach nach dem ATR. Wenn der ATR 150 Pips beträgt, kommt der Stop 150 Pips weit weg. Solange die Volatilität über die nächsten paar Perioden ungefähr gleich bleibt, ist man relativ sicher. Andere Händler verwenden einen Bruchteil der Volatilität, zum Beispiel 50%. Bei ATR 150 wären das dann 75 Pips für den Stop. Ein disziplinierter Händler, der nur in einer Support Zone kauft, und nur in einer Resistance Zone verkauft, nimmt an, dass der Kurs in die erwartete Richtung ausschlägt. Er geht nicht davon aus, dass sich die volle ATR gegen ihn bewegt, sondern höchstens ein Teil davon, daher ist auch nur ein Teil der ATR Pips als Absicherung nötig.


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78.6% Fibonacci Korrektur

Während Trends bildet die letzte Fibonacci Korrektur, 78.6%, eine Grenze die nicht überschritten werden sollte. Wenn diese letzte Marke bricht, wird der Kurs meist zum Ursprungspreis der Bewegung zurückkommen (100%). Dann ist es natürlich keine Korrektur mehr, da der Preis es versäumt hat, ein höheres Hoch oder ein tieferes Tief zu formieren. Die Annahme, dass der Trend weitergeführt wird ist nun in Frage gestellt, denn ein Trend besteht ja aus höheren Hochs und tieferen Tiefs mit Korrekturen, welche innerhalb von Fibonacci Zonen fallen.

Innerhalb der Fibonacci Zonen erwarten wir während eines Trends also eine Korrektur des Preises, damit der Trend fortgesetzt werden kann. Daher ist die letzte Korrektur ein guter Ort für einen Stop. Solange der Trend bestehen bleibt, wird 78.6% kaum geknackt werden.

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Auf diesem Chart haben wir mit Punkt A ein neues vorläufiges Hoch, und dann ein bei B ein höheres Tief. Preis A wird überholt und C schreibt ein höheres Hoch. Wir sind also technisch in einem Aufwärtstrend (Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs). Bis diese Serie gebrochen wurde, gehen wir davon aus, dass sie so weitergeht. Als der Kurs nach C zu fallen beginnt, erwarten wir eine Korrektur und zeichnen die Fibonacci Retracements zwischen B und C. Falls wir eine Position Long eröffnen, ist ein logischer Punkt für einen Stop etwas unter der 78.6% Marke. Bis 78.6% müssen wir dem Preis Raum geben, um die Richtung zu drehen, und hoffentlich ein höheres Hoch als C zu erreichen. Falls 78.6% nach unten durchbrochen wird, sieht es schlecht aus für eine Korrektur, denn dann hat es möglicherweise nicht mehr genug Käufer übrig, um den Preis noch weiter nach oben zu drücken. Der Stop würde uns aus dem Handel rausnehmen. Das ist das einzig Richtige in diesem Moment, denn es scheint, dass Verkäufer die Überhand nehmen könnten.

In diesem Fall kam der Preis bis zur 50% Fibonacci Korrektur und begann dann den Trend fortzusetzten. Die 50% Fibonacci-Zone (gelb) war übrigens ein guter Technischer Punkt für einen Einstieg. Der Preis hat in dieser Zone schon zwei Mal für kurzfristige Korrekturen angehalten: x und y.

Hier noch ein Beispiel.

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In diesem Chart fällt der Kurs sogar bis zur 78.6% Marke, der letzte Punkt für eine Korrektur. Ein Stop darunter hätte uns in diesem Handel bestehen lassen, uns im Notfall aber trotzdem rausgenommen, falls es zu einem totalen Zusammenbruch gekommen wäre.

Nochmals zur Wiederholung. Diese Methode funktioniert nur während Auf- oder Abwärtstrends. In seitlichen Bewegungen, in denen der Preis mehrmals zwischen gleichbleibenden Hoch- und Tief- Zonen hin- und herschwankt, sind Fibonacci-Korrekturen nicht angebracht.


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Positionsgrösse
Die Positionsgrösse definiert den effektiven Betrag, der pro Handel riskiert wird. Um die Positionsgrösse zu berechnen, müssen erst ein minimales Profitziel und Stop-Loss bekannt sein.

Bei einem Konto mit $10'000 und der Regel, dass pro Handel nur ein Prozent des Kontos riskiert werden darf, haben wir genau $100 als Risiko zur Verfügung. Da wir mit $10,000 nicht mit Standard Lots, sondern nur mit Mini Lots handeln, beträgt ein Pip Verlust oder Gewinn $1. Mit $100 haben wir also 100 Pips pro Mini Lot zur Verfügung, und können den Stop-Loss bis zu 100 Pips vom Eröffnungspreis weg setzen. Sollte ein Stop-Loss von mehr als 100 Pips nötig ist, lassen wir diesen Handel aus, da wir nie mehr als ein Prozent riskieren. Wenn die Positionsgrösse mehr als ein Mini Lot betragen soll, muss der Stop-Loss verkleinert werden. Ein 50 Pip Stop-Loss würde uns erlauben, mit zwei Mini-Lots zu handeln, da zwei Mal 50 Pips wiederum 100 Pips oder $100 ergibt - wir würden damit die Regel von Maximal ein Prozent Risiko pro Handel nicht brechen. Falls wir drei Mini Lots einsetzen wollen, dann soll der Stop-Loss nur noch um die 33 Pips betragen.

Falls unser Handelskonto grösser ist, können wir natürlich grössere Positionen riskieren.

Bei einem Konto mit $30,000 und einem Stop-Loss von 50 Pips, könnte die Positionsgrösse 6 Mini Lots betragen. 6 x 50 Pips = 300 Pips = $300 = 1% des Kontos.

Die Positionsgrösse wird also immer dem Stop-Loss angepasst. Dadurch weiss man immer, wie viel riskiert wird.

Die Positionsgrösse kann fix oder variable sein.


Fixe Positionsgrösse

Bei einer fixen Positionsgrösse wird immer der gleiche Betrag riskiert, zum Beispiel ein Mini Lot, fünf Mini Lots, drei Standard Lots usw. Fixe Positionsgrössen setzen allerdings auch einen fixen Stop-Loss voraus. Zum Beispiel wird jeder Handel immer mit 5 Mini Lots eröffnet, und der Stop-Loss beträgt immer 30 Pips.


Variable Positionsgrösse

Wenn der Stop-Loss variiert, zum Beispiel weil man ihn der Volatilität des Marktes anpasst, muss auch die Grösse der Positionen variieren. Ist der Markt sehr volatil, ist vielleicht ein Stop-Loss von 70 Pips nötig, und man riskiert dann vielleicht nur 2 Lots. In einer weniger volatilen Zeit, beträgt der Stop-Loss vielleicht nur 25 Pips, was einem dann vielleicht erlaubt 4 Lots einzusetzen.

Egal welche Methode Sie verwenden, es ist am Wichtigsten, dass das Risiko immer das gleiche bleibt. Das Risiko darf ein Prozent des Handelskontos nicht überschreiten.